Schneeberge

23. Juni 2024

Die vier Tage in diesem schönen, abgelegenen Haus am Strand haben uns allen sehr gut getan und Adi hat sich etwas von seiner Grippe erholt. Wir packen unser Gepäck wieder in unser Mietauto und fahren entlang der Westküste in Richtung Franz Josef Gletscher. Unweit von unserem Haus besuchen wir die Pancake Rocks und Hokitika.

„Wow!“ „Oh!“  „Oh wie schön!“ „Schau mal!“ rufen wir alle durcheinander als wir die Schneeberge entdecken. Wir kommen aus dem Staunen kaum heraus und fallen fast aus dem Fenster beim Anblick dieser weissen Schönheit. Es fühlt sich etwas wie zu Hause an. Noch nie seit einem Jahr habe ich das Skifahren vermisst, doch nun kommen all die Erinnerungen hoch, die ich mit Schnee in Verbindung bringe. Aus Kostengründen entscheiden wir uns, den Franz Josef Gletscher nur aus der Ferne zu geniessen. Wir sind ja so privilegiert, dass wir Gletscher zu Hause quasi vor unserer Haustüre haben und mit unserem Saisonabo der Bergbahnen das ganze Jahr problemlos den Gletscher besuchen können. Wir sprechen mit vielen Reisenden. Viele von ihnen sehen zum ersten Mal in ihrem Leben echten Schnee und fahren zum ersten Mal statt in Kunstschnee in einer Skihalle draussen in der Natur.

Wir spazieren durch den Regenwald in die Nähe des Gletschers.

Der Franz Josef Gletscher ist ein faszinierender Fluss aus Eis mitten im schwülen Regenwald der Südinsel Neuseelands. Die Maori haben den Gletscher Kā Roimata o Hinehukatere, genannt, die gefrorenen Tränen der Hine Hukatere.

24.6.2024

Wir buchen spontan eine Übernachtung auf AirBnB oder auf Booking.com. Da jetzt Winter ist hat es abgesehen von den Skiorten überall viele Übernachtungsmöglichkeiten. Ronja hilft tatkräftig mit beim Suchen und Buchen.

In der Nähe von Wanaka besuchen wir Bike Glendhu, das leider im Winter geschlossen ist. Adi hat aber ein spannendes Meeting mit den Managern.

Am 25. Juni 2024 fahren wir über eine unasphaltierte Strasse ohne Leitplanken ins Skigebiet Cardrona. Oben gibt es ein paar wenige Zimmer, die man mieten kann, ein Restaurant und eine Vermietstation. Ein Tagespass kostet 87 CHF. Ich habe immer gedacht, die Schweiz sei teuer zum Skifahren… Aus Kostengründen verzichten wir aufs Skifahren. Wir sind nun für einmal die Touristen, die in Turnschuhen über den Schnee rutschen. Die Freude endlich wieder einmal Schnee in den Händen und unter den Füssen zu haben ist bei allen sehr gross und die Lust aufs Skifahren riesig. Wir kommen nach Hause zurück, wenn der Schnee da ist und wir wieder unsere Schwünge durch das weisse Gold ziehen können.

Es ist kalt geworden. Die Isolation der neuseeländischen Häuser ist dürftig, die allermeisten Fenster sind einfach verglast. Geheizt wird mit Klimaanlagen oder Elektroofen, am liebsten ist uns ein Feuer. Zentralheizungen gibt es nicht. Wir kaufen uns dicke Socken, ziehen unsere warme Skiwäsche an und ziehen unsere Mützen über die Ohren.

Am Abend finden wir im Sherwood in Queenstown eine wunderschöne Bleibe für die kommenden Tage. Sophia, Ronja und ich geniessen das Ping Pong Spielen, Sophia, Adi und ich die Sauna. An einem spannenden Abend mit Open mic treffen wir auf Jasmin Juon aus Zermatt. So schön war die Begegnung mit dir Jasmin. Wir wünschen dir eine grossartige, bereichernde und unvergessliche Wintersaison in diesem phantastischen Land. Eine Frau beim Open Mic singt ein sehr schönes Lied das mich fortan wie ein Ohrenwurm begleitet: „Put your worries in a red ballon and let them fly away…“

Martina Greiner